14.04.19 - Schnelle Zeiten trotz kühler Witterung beim Osterlauf

Schnelle Zeiten trotz kühler Witterung beim Osterlauf

 

Vielleicht war es in diesem Jahr das letzte Mal, dass der Osterlauf mit Start und Ziel unmittelbar vor der Sülchgauhalle eine Veranstaltung der kurzen Wege ist. Mit dem weiteren Baufortschritt der neuen B28a durch das Neckartal wird eine Änderung der Laufstrecke immer wahrscheinlicher. Aber wie es die 1. Vorsitzende des TSV Kiebingen, Manuela Steiner, in ihren Begrüßungsworten vor der Siegerehrung sagte: „Auch 2020 wird es unseren Osterlauf geben.“ Dann eben mit neuer Streckenführung.

Sicher haben die Wetterprognosen für das letzte Wochenende den einen oder anderen Läufer verschreckt. Aber so schlimm, wie angekündigt, kam es gar nicht. Mit 6°C und nur mäßigem Wind in den Neckarauen herrschten eigentlich gute Laufbedingungen, denn der vorhergesagte Regen blieb zum Glück aus.

So konnte Manuela Steiner mit dem ersten Startschuss des Tages 38 der Witterung entsprechend gekleidete Walkerinnen und Walker auf die Wettkampfstrecke schicken. Lediglich ein besonders optimistischer Teilnehmer trat den Wettkampf im Schottenrock an. Erfreulich, dass neben vielen bekannten Gesichtern z. B. von der Sozialstation Rottenburg oder dem Nordic-Walking-Team Hohenzollern in diesem Jahr auch die Feuerwehr Melchingen mit einer größeren Wettkampfgruppe vertreten war.

Mit 149 Teilnehmern war auch der Kinder- und Jugendlauf wieder gut besetzt. Besonders zahlreich war das Starterfeld in der jüngsten Altersklasse der U10, für die die 2,5 km lange Wettkampfstrecke schon eine große Herausforderung darstellt. Trotzdem überquerten die Meisten die Ziellinie mit einem Lächeln und voller Stolz. Es wurde um jeden Platz gekämpft. Rosi – das Maskottchen der Stadtwerke Rottenburg – empfing die jungen Läufer auf der Zielgeraden, feuerte sie noch einmal an und klatschte einzelne von ihnen ab. Für den TSV Kiebingen erkämpfte Fabio Riggio einen Altersklassensieg in der U10. Dritte Plätze gab es für Anne-Sophie Huber (U12) und Jona Schickert (U10).

Insgesamt 11 Mannschaften mit 67 Einzelstartern gingen auf die Hobbylaufstrecke über 4,4 km. Nachdem der TSV Gomaringen als Seriensieger der vergangenen Jahre den Wanderpokal behalten durfte, stiftete die Firma Strebel-Hiltwein Optik und Akustik, Tübingen in diesem Jahr einen neuen Pokal. Da die Gomaringer nicht am Start waren, konnten die Läuferinnen und Läufer der TSG Münsingen diesen Pokal nun für 1 Jahr in ihren Besitz bringen. Auf Platz 2 folgte das Team „Laufies“ der Familie Fiege vom TSV Hirschau. Einen hervorragenden 3. Platz belegten die Firefighters von der Freiwilligen Feuerwehr Kiebingen. Jedes Mal, wenn ein Läufer der Firefighters auf die Zielgerade einbog, ertönte vom Gerätehaus der Feuerwehr das Martinshorn. Aber auch die Firma „Geiger’s Gartenschönheiten“ mit einem „Blitz- & einem Donner“ Team und die Firma „TRIO Holzbau“ waren wieder einmal mit schnellen Läufern vertreten. Die Einzelwertung gewann Marius Knisel, LAV Stadtwerke Tübingen, souverän in 16:02. Schnellste Frau war Meike Zimmermann vom TV Rottenburg in 17:15.

Mit Spannung wurde dann der Start des Hauptlaufes erwartet. Während bei den Männern zahlreiche regionale Spitzenläufer gemeldet hatten, war bei den Frauen keine eindeutige Favoritin auszumachen.

Immerhin gingen mit Peter Obenauer, Markus Weiß-Latzko und Vorjahressieger Lorenz Baum drei ehemalige Osterlaufsieger an den Start. Vor allem Lorenz Baum (LAV Stadtwerke Tübingen) hatte in der bisherigen Saison schon mit schnellen Läufen auf sich aufmerksam machen können und z. B. die ALB GOLD Winterlaufserie mit 3 Einzelerfolgen unangefochten gewonnen. Erst am Wochenende zuvor belegte er bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Freiburg Platz 13 und holte mit der Mannschaft sogar die Bronzemedaille. Aber auch der Vorjahresdritte, Daniel Noll (TSV Glems), wollte ein Wörtchen bei der Vergabe der Podestplätze mitreden. Die 1. Ehrenamtliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters von Rottenburg, Frau Hagner, schickte nach einer kurzen Begrüßung dann 336 Läuferinnen und Läufer mit ihrem Startschuss ins Rennen.

Während Lorenz Baum mit einem Start-Ziel-Sieg die Konkurrenz deutlich beherrschte, ging es beim Kampf um Platz 2 und 3 wesentlich knapper zu. Die Konkurrenten, Aimen Haboubi (SSV Ulm 1846) und Daniel Noll (TSV Glems) trennten nur 10 Sekunden.

Die Siegerzeit von 30:47 ist die Viertschnellste in der 16jährigen Osterlaufgeschichte. Trotzdem war Lorenz Baum nicht ganz zufrieden. Gern hätte er die Qualifikationsnorm für die Deutschen Bahnmeisterschaften über 10.000 m geknackt, die bei 30:40 liegt. Die ersten 3 km machte Michael Schramm (LAV Stadtwerke Tübingen) noch Tempo für Baum, dann musste er sich aber allein an der Spitze behaupten und ließ dabei irgendwo die 7 Sekunden liegen, die am Schluss fehlten.

Starke Zeiten gab es aber auch bei den Frauen. Die Osterlaufsiegerin 2019, Marlene Gomez Islinger (SSV Ulm 1846) überquerte als Gesamt 19. in 35:37 die Ziellinie und erreichte somit die zweitschnellste jemals erzielte Siegerzeit nach dem Streckenrekord von Patricia Morceli im Jahr 2014. Auch die Zweitplatzierte Katja Fischer (LAV Stadtwerke Tübingen) war mit ihrer Zeit von 36:00 sehr zufrieden. Platz 3 ging an Miriam Thies (SSV Ulm 1846) in 37:09. Für den TSV Kiebingen erkämpfte Elisa Mayer einen Altersklassensieg in der W40 mit einer hervorragenden Zeit von 44:10.

Während die Hauptläufer gerade im Neckartal um Platzierungen und Zeiten kämpften, gingen wieder einmal 161 Teilnehmer beim „Geiger’s Zwergenlauf“ auf ihre Wettkampfstrecke über 350 m. Die Namenspatronin, Ulrike Geiger, gab hierzu den Startschuss und war mit ihrem Team auch bei der Siegerehrung der „Zwerge“ in der Sülchgauhalle dabei, die mit Urkunde, Medaille und einem kleinen Sachpreis stolz auf den Heimweg gingen.

Zur Reduktion der weltweit anfallenden Berge an Plastikmüll wollte der TSV Kiebingen einen kleinen Beitrag durch die ausschließliche Verwendung von Pappbechern bei der Strecken- und Zieleinlaufverpflegung der Läufer leisten. Mit den Stadtwerken Rottenburg fand der TSV einen Partner, der auch in den kommenden Jahren die Becher zur Verfügung stellt und dieses Anliegen unterstützt.

Aufgrund des Wetters war die Halle nach Wettkampfende in diesem Jahr besonders gut gefüllt und die Sportlerinnen und Sportler konnten sich vor der Siegerehrung bei Kaffee und Kuchen stärken. Wieder einmal machten die Kiebinger Kuchenbäckerinnen und -bäcker ihrem Ruf alle Ehre und so standen knapp 60 Torten und Kuchen zur Auswahl, einer leckerer als der andere.

Die Siegerehrung wurde umrahmt von einer Tanzaufführung der „No limits“, die wieder einmal mit tosendem Applaus bedacht wurde. Auch wenn sich die Halle nach der Siegerehrung sehr schnell leerte, gingen die meisten Sportler zufrieden mit ihrer Leistung an diesen Tag nach Hause. Zufrieden können auch die Organisatoren des TSV Kiebingen sein über eine reibungslose Organisation und insgesamt 751 Teilnehmer im Ziel.

Somit bleibt nur noch „Danke!“ zu sagen, an alle, die zum Gelingen des Events beigetragen haben. Sei es durch die Vorbereitungsarbeiten in den Tagen und Wochen vor dem Osterlauf, die tatkräftige Hilfe am Wettkampftag, als fleißige Kuchenspender oder als Zuschauer an der Wettkampfstrecke oder im Zielbereich. Ohne Eure Hilfe wäre eine solche Veranstaltung nicht zu stemmen.

 

Michael Hartmann

Für das Organisationsteam des Osterlaufes

 

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